Lebensräume für gefährdete Amphibienarten in der StädteRegion Aachen
NRW-Life-Treffen: Einladung an den Niederrhein
12. September 2022
Nach der Anreise am Donnerstag richtete Georg Keggenhoff vom MUNV ein Grußwort an alle Teilnehmenden, gefolgt von Lars Borrass (NEEMO), der aktuelle Life-Themen vorstellte. Danach folgten viele informative und kurzweilige Vorträge. Der Leiter des Naturschutzzentrums Kleve, Dr. Ulrich Werneke, moderierte die Veranstaltung.
Achim Vossmeyer und Martin Brühne vom Naturschutzzentrum Kleve informierten ausführlich über ihr Projekt "Reeds for LIFE", in dem es um die erfolgreiche Wiederansiedlung der Röhrichtgesellschaften in den Niederrheinauen geht, die in direktem Zusammenhang mit der Eindämmung der Verbreitung der Nutria steht.
Als zweites Beispielprojekt wurde von Thea Schlager der Biologischen Station Siegen-Wittgenstein das Projekt "Life4Siegerlandscapes" vorgestellt. Hier steht die Optimierung der vorhandenen siegerländer Kultur- und Naturlandschaften anhand von sieben Zielarten im Fokus der Bemühungen. Hierauf folgte ein kurzer Querschnittsvortrag zu invasiven Arten von Carla Michels (LANUV), der direkt zu regen Diskussionen und Fragestellungen Anlass gab.
Am Nachmittag informierte Norbert Peter von der Uni Frankfurt über sein aktuelles Forschungsprojekt "ZOWIAC", das sich mit den Auswirkungen gebietsfremder Carnivoren auf heimische Ökosysteme beschäftigt. Zum Abschluss berichtete Stefan Meisberger der Biostation Euskirchen über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt und seine Erfahrungen mit diesem Instrument.
Am Abend traf man sich zur gemeinsamen Schiffsrundfahrt auf dem Niederrhein zum Abendessen und zum weiteren Austausch.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der Exkursion durch das Projektgebiet, die Altrheinarme bei Rees/Bienen. Hier erfuhren die Teilnehmenden alles über die Wiederansiedlung der in den letzten Jahren verschwundenen Röhricht- und Schwimmblattgesellschaften im Altrhein. Nachdem der Nutriafraß als eindeutiger Faktor nachgewiesen werden konnte, entstand eine Kooperation mit der örtlichen Jägerschaft, um die Nutria mit Hilfe von Lebendfallen abzufangen und zu beseitigen. Mit dem Verschwinden der Nutria hat sich mit Hilfe von Anpflanzungen der Röhrichtbestand in erfreulicher Weise verfielfacht. Für das Verschwinden der Schwimmblattgesellschaften konnte noch keine eindeutige Erklärung gefunden werden, Anpflanzungen blieben leider ohne längerfristigen Erfolg. Vermutlich ist hier eine Kombination mehrerer Faktoren die Ursache, die Sammlung von Daten dazu dauert an.
Insgesamt war es eine gelungene und perfekt organisierte Veranstaltung, die allen Besuchern erfolgreich Einblicke in weitere interessante NRW-Life-Projekte vermitteln konnte!