Lebensräume für gefährdete Amphibienarten in der StädteRegion Aachen
Europäischer Amphibienschutz in der Region
Zweitägiges Symposium für Naturschützer und Amphibienexperten
Aachen, 24. Mai 2022
80 Teilnehmer aus ganz Deutschland, Luxemburg, der Schweiz und den Niederlanden kamen in Aachen zum Internationalen Amphibienschutzsymposium zusammen, um sich über den Schutz bedrohter heimischer Amphibienarten auszutauschen. Die von der NABU-Naturschutzstation Aachen und der Biologischen Station in der StädteRegion Aachen organisierte, zweitägige Tagung richtete sich an Naturschützer und Amphibienexperten. Ziel der Veranstaltung war, die Schutzbemühungen für europäisch geschützte Amphibienarten zu diskutieren und auf Exkursionen in Schutzgebieten rund um Aachen und Stolberg zu erkunden.
Der Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf drei Arten, die europaweit nach der europäischen Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geschützt sind: Geburtshelferkröte, Gelbbauchunke und Kreuzkröte.
Diese Pionierarten machen sich Bergehalden, Industriebrachen, Abgrabungen und Bauland zu Nutze. Aktuell leiden sie unter dem Verlust ihrer Lebensräume, der durch Nutzungsaufgabe oder Intensivierung hervorgerufen ist. Der Rückgang der drei Arten war in den letzten Jahrzehnten beträchtlich. Gezielte Maßnahmen um ihre Lebensräume zu erhalten sind notwendig.
Beide Naturschutzstationen erhalten hierfür im Rahmen des europäischen Life-Programms für die Projekte „LIFE-Bovar“ und „LIFE-Amphibienverbund“ Fördermittel. Ziel ist es, die in der Region vorhandenen Populationen zu stärken und damit einen Beitrag zum Erhalt der Art in Europa zu leisten.
In der Mensa Academica wurden die Projekte vorgestellt und durch Fachvorträge von externen Experten ergänzt. Oberbürgermeisterin der Stadt Aachen Sibylle Keupen, stellvertretende StädteRegionsrätin Elisabeth Paul und Georg Keggenhoff vom Umweltministerium NRW, Abteilung Naturschutz, richteten an die internationalen Gäste Grußworte und lobten das Engagement der Naturschutzstationen. Sie stellten dabei die Bedeutung von Schutzgebieten sowie der regionalen als auch europäischen Förderung für den Erhalt der Biodiversität in der Region heraus. Im Gelände könnten sich die Fachleute und am Naturschutz Interessierte ein Bild davon machen, wie die Lebensräume in der Region bereits verbessert wurden.
Die Organisierenden Bettina Krebs von der Biologischen Station StädteRegion Aachen und Dr. Manfred Aletsee von der NABU-Naturschutzstation Aachen freuten sich über das große Interesse und den regen Austausch. „Wir haben wichtige Impulse für die Naturschutzarbeit vor Ort mitgenommen“, so die beiden.
Bleibt zu hoffen, dass Gelbbauchunke, Kreuzkröte und Geburtshelferkröte langfristig davon profitieren.