Lebensräume für gefährdete Amphibienarten in der StädteRegion Aachen
Die Kreuzkröte
Epidalea (ehem. Bufo) calamita - eine Art des Anhangs IV der FFH-Richtlinie
Die Kreuzkröte ist eine typische Pionierart, die in der Naturlandschaft in Auen größerer Fließgewässer lebt. Sie besiedelt vegetationsarme, trocken-warme Standorte mit gut grabbaren Böden. Ihr natürlicher Lebensraum, das sogenannte Primärhabitat, existiert heute in NRW nicht mehr. Die Kreuzkröte hat diesen Verlust lange Zeit erfolgreich kompensieren können, indem sie vom Menschen geschaffener Sekundärlebensräume nutzte. Entscheidend ist das Vorhandensein von grabbaren sonnenexponierten Rohböden, Versteckmöglichkeiten (z. B. Steinhaufen, Totholz) sowie temporär wasserführenden Kleinstgewässern. Entsprechend ist die Art auf gestörte Flächen angewiesen, wie sie sich vor allem in aktiven Abgrabungen, Tagebauen, Bergehalden, aber auch auf Großbaustellen und Industriebrachen finden.
In der StädteRegion besiedelt die Kreuzkröte vor allem Bergehalden sowie Lockergesteinsabgrabungen. Sie nutzt auch Äcker, vor allem wo sich durch Bergsenkungen temporäre Gewässer bilden. Im Süden der Projektregion besiedelt sie vor allem Steinbrüche. Ein Vorkommen im Wurmtal stellt die Verbindung zu denen auf niederländischer Seite her.
Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (kurz LANUV) geht auf der Grundlage von Daten bis 2015 von mehr als 500 Vorkommen landesweit aus. Aktuell sind noch einige wenige Vorkommen in der Projektregion bekannt.
Das Areal der Kreuzkröte reicht vom Süden der Iberischen Halbinsel bis ins Baltikum, Weißrussland und in die West-Ukraine. Einzelne isolierte Vorkommen gibt es außerdem in Großbritannien.